Angst macht dick

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Angst ist eine häufige Ursache für die Entstehung von Übergewicht. Die Angst verhindert auch das Abnehmen, so lange sie nicht bewältigt wird.

Zum einen führt der durch Angst erhöhte Cortisol-Spiegel zu Übergewicht. Aber das ist nicht der einzige Wirkmechanismus, wie Angst die Fettpolster wachsen lässt. Im Gehirn werden durch die Angst zahlreiche Transmitterstoffe und Hormone ausgeschüttet, die das Übergewicht fördern. Das Zusammenspiel der ganzen Transmitter ist so komplex, dass es bisher nur teilweise verstanden wird.

Die Ängste, die zu Übergewicht führen, können ganz unterschiedlich sein.

Hier einige Beispiele für typische dickmachende Ängste:

·         Angst vor Hunger

·         Angst, zu kurz zu kommen

·         Angst vor Verlust

·         Angst vor Armut

·         Angst vor Bedeutungslosigkeit

·         Angst vor Ablehnung

·         Angst vor der eigenen Attraktivität

·         Angst vor Misserfolg

·         Angst vor Missbrauch

·         Angst vor Überforderung

 

Bei einigen dieser Ängste kann es schon helfen, wenn man sie sich bewusst macht.

Wenn Sie beispielsweise in Ihrer Kindheit ständig den Erzählungen Ihrer Eltern und Großeltern vom Hungerwinter lauschen durften und außerdem ständig an die hungernden Kinder in Afrika erinnert wurden, kann es ausreichen, wenn Sie sich bewusst machen, dass es in Mitteleuropa zur Zeit kaum eine Hungergefahr gibt.

Aber wenn Sie selbst eine ausgeprägte Hungerphase erlebt haben, reicht die eigene Bewusstmachung möglicherweise nicht aus, weil die Angst zu tief sitzt.

Bei schweren, hartnäckigen Ängsten braucht man eventuell professionelle Hilfe, um sie aufzulösen. Wenn das Angstproblem gelöst ist, nehmen die Betroffenen häufig ganz von selber ab.

Zwei häufige Ängste, die unter anderem zu Übergewicht führen können, betrachten wir etwas genauer.

Existenzängste

Immer wieder hört man, dass in reichen Ländern vor allem ärmere Menschen zu Übergewicht neigen. Das wird meistens damit erklärt, dass sich die Betroffenen nicht so gut mit Ernährung auskennen und daher ungesund und kalorienreich essen.

Häufig wird auch Disziplinlosigkeit, Faulheit und Unvernunft für das Übergewicht der Armen verantwortlich gemacht.

Doch ob diese verpönten mutmaßlichen Ursachen wirklich die Alleinverantwortung für das Übergewicht tragen, ist bislang überhaupt nicht erforscht und geklärt.

Könnte nicht viel eher die ausgeprägte Existenzangst zu Übergewicht bei armen Menschen führen?

Wer hierzulande arm ist, braucht sich zwar meistens nicht vor echtem, dauerhaften Hunger fürchten, aber die Wohnung, die Stromversorgung und auch die Bekleidung stehen ständig in Frage. Unbezahlte Rechnungen stapeln sich oft so hoch, dass sie kaum noch aufgemacht werden. Die steigenden Mahngebühren und Inkassoschreiben sind eine zusätzliche Bedrohung.

Das monatliche Einkommen ist häufig schon lange vor dem Monatsende verbraucht, und dann kommt oft noch echter Hunger zu den anderen Sorgen dazu.

Hier kommen also eine Menge Faktoren zusammen, die Übergewicht fördern:

Zum Einen sind die Betroffenen dauerhaftem Stress ausgesetzt, sie haben oft ununterbrochen Angst. Das schafft schon mal die hormonellen Voraussetzungen für Übergewicht, insbesondere für inneres Bauchfett.

Wenn dann am Monatsende kein Geld mehr zum Essenkaufen übrig ist, müssen die Betroffenen häufig eine unfreiwillige Diät durchführen. In der Praxis sieht das oft so aus, dass die Mutter schon frühzeitig kaum  noch etwas isst, damit die Kinder ausreichend versorgt sind. Während der Verzichtsphase sinkt der Grundumsatz der Mutter, die Muskeln werden weniger und ein enormer Heißhunger baut sich auf. Am Monatsanfang wird dann alles nachgeholt, und es wird kräftig gegessen. Um für die nächste Hungerphase am Monatsende besser vorbereitet zu sein, sammeln sich immer mehr Fettpolster an.

Dann kommt noch dazu, dass kalorienreiche Nahrung billiger zu kaufen ist als Gemüse und Obst. Mit Nudeln, Brot, Zucker, Margarine, Wurst und Nussnougat-Creme wird man viel billiger satt, als wenn man die gleiche Sättigung durch Gemüse, Obst oder gar Fisch erhalten will. Von den kalorienreichen Nahrungsmitteln hat man aber schnell mehr gegessen als man tatsächlich braucht. Die Sättigung setzt später ein als die Überversorgung mit Kalorien. Dieses Problem hat zwar nicht direkt etwas mit Existenzängsten zu tun, aber mit dem Alltag armer Menschen.

Für Übergewicht durch Existenzängste braucht die Armut jedoch noch gar nicht real geworden zu sein. Auch wenn man Angst vor Arbeitslosigkeit hat, können diese Ängste schon zu Übergewicht führen.

Natürlich werden nicht alle Menschen dick durch Existenzängste. Manchen schlagen Existenzängste auch auf den Magen und die Betroffenen verlieren ihren Appetit. Dann werden sie dünn durch ihre Ängste.

Ängste durch Missbrauch

Missbrauchserfahrungen in der Kindheit können im späteren Leben zu starkem Übergewicht führen.

Die Missbrauchsopfer versuchen unbewusst, sich durch das Übergewicht zu schützen.

Übergewicht wird als so unattraktiv empfunden, dass die Betroffenen hoffen, sich damit uninteressant für künftige Täter zu machen. Das Ganze geschieht natürlich unbewusst, aber das Unterbewusstsein ist ja sehr fähig darin, das Gewicht zu manipulieren.

Wenn man missbraucht worden ist und dadurch stark übergewichtig wurde, reicht es meistens nicht aus, sich diesen Zusammenhang bewusst zu machen. Stattdessen braucht man professionelle Hilfe durch einen Psychotherapeuten, um die Traumatisierung durch den Missbrauch zu überwinden.


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